Tiergestützte Pädagogik
Traumapädagogik in Aktion

Tiergestützte Pädagogik

Der Einsatz von Tieren ist eine wesentliche Grundlage der pädagogischen Arbeit in vielen Gruppen des Haus St. Josef. In vielen Gruppen gehören Hunde inzwischen schon zum festen „Personal". Der Paulinenhof mit seinen vielfältigeren Möglichkeiten als Bauernhof beherbergt immer wieder andere Kleintiere wie Meerschweinchen, eine Wasserschildkröte und in der Vergangenheit Ziegen.

Bereits in drei Gruppen begleiten Hunde die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter. In der Tagesgruppe Morgenstern und Phönix  sind die Hündinnen Maja und Klara mit ihren HalterInnen als Therapiebegleithund ausgebildet. In der traumapädagogischen Wohngruppe Paulinenhof ist Tinka ein fester Bestandteil „ihrer" Gruppe und dort konstant präsent.

Die Hunde vermitteln den Kindern und Jugendlichen Geborgenheit, Zuwendung und Vertrauen und leisten so einen wertvollen Beitrag zu einer „heilenden Gemeinschaft". Ebenso zielen die tiergestützten traumapädagogischen Angebote darauf ab, den Kindern und Jugendlichen Erfahrungen der Selbstbemächtigung, der Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit und Selbstregulation zu vermitteln. Dies trägt wesentlich dazu bei, die Kinder zu stärken und zu stabilisieren.

Die Anwesenheit von Tieren wirkt sich sehr positiv auf die Gruppenatmosphäre aus und kann so das emotionale Wohlbefinden der Kinder steigern. Unsere Hunde werden von den Kindern oftmals als Beschützer wahrgenommen, die ihnen Ängste und Unsicherheiten nehmen können. Auch lassen Kinder häufig die Nähe und Zuwendung eines Tieres leichter zu, um Trost zu finden. Für viele Kinder wirkt der Kontakt zum Tier beruhigend und entspannend und kann sowohl die Selbstregulation als auch positive Körpererfahrungen im Alltag fördern.

Die Kinder fühlen sich von einem Tier wahrgenommen, angenommen und gebraucht. So bietet das Zusammenleben mit Tieren den Kindern auch vielfältige Erfahrungsbereiche, sich als handlungsfähig zu erleben. Die gemeinsame Versorgung der Tiere und die regelmäßige Beschäftigung mit ihnen sind für die Kinder sehr bedeutsam.

Die Tiere fördern so auch im Alltag die Kooperations-, Kommunikations- und Kompromissfähigkeit der Kinder und somit die soziale Interaktion in der Gruppe. Aktivitäten mit Tieren (gemeinsame Spiele, Unternehmungen und Agility) können Ressourcen der Kinder aktivieren, um ihre Lebenswirklichkeit im Hier und Jetzt zu gestalten und ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Der Kontakt zu Tieren kann so dem Kind Erfahrungen der Selbstwirksamkeit ermöglichen und stabilisierend und stärkend auf seine Entwicklung wirken.

Tiergestützte Pädagogik findet in den Formen der freien und der gelenkten Interaktion statt. Das bedeutet, dass Tiere nicht nur von den pädagogischen Mitarbeitern für gezielte Fördereinheiten eingesetzt werden, sondern auch im Alltag der Kinder präsent sind und die Kinder mit ihnen in Kontakt treten können.

Ergänzt wird unsere tiergestützte pädagogische Arbeit von dem Angebot des therapeutischen Reitens, das wir in einem Reit- und Therapiezentrum in Anspruch nehmen.